Zwischenmenschliche Beziehungen, Höhlenmenschen als Künstler und Galgenhumor im Wortsinn: Das Donaubüro zeigte unter dem Titel "Kurz a.d. Lang" in der Stadtbibliothek zehn preisgekrönte Kurzfilme aus verschiedenen Donauländern.
Zwischenmenschliche Beziehungen, Höhlenmenschen als Künstler und Galgenhumor im Wortsinn: Das Donaubüro zeigte unter dem Titel "Kurz a.d. Lang" in der Stadtbibliothek zehn preisgekrönte Kurzfilme aus verschiedenen Donauländern. Mitarbeiter des Donaubüros hatten die Filme zu einem Best-of zusammengestellt und mit deutschen Untertiteln versehen. Dabei waren die kleinen Kunstwerke oft dann am besten, wenn sie bewegtes Bild im eigentlichen Sinne waren.
Herausragend: "Ein Augenblick in mir" (2011) von David M. Lorenz. Arne, der Protagonist des Films, steht in selbstmörderischer Absicht mit Strick um den Hals auf einem Stuhl. Nur noch ein Schritt. . . wenn da nicht der kleine Junge vom Nachbarhaus wäre. Also bietet Arne ein Feuerwerk an pantomimischen Gags, um von seiner wahren Absicht abzulenken. Für diese humorvolle Parabel über den Umgang mit Trauer und Verlust hatte der deutsche Filmemacher im vergangenen Jahr den "Kurzfilmbiber" der Biberacher Filmfestspiele erhalten.
Noch heiterer und ohne ernste Untertöne war der serbische Beitrag der Regisseurin Aleksa Gaji. "Aufstieg und Fall der Kunst" (2013) ist ein saukomischer Animationsfilm über den Höhlenmenschen, der zufällig die Kunst samt deren Schattenseiten entdeckt.
Das Publikum johlte und amüsierte sich bestens. Wenn man so etwas wie einen roten Faden in diesen handwerklich klasse gemachten Filmen finden wollte, dann ist es am ehesten die Ausleuchtung zwischenmenschlicher Beziehungen. Die Slowakin Martina Frajtáková hat dieses verbindende Element in ihrem Film "Terra Nullius" (2011), ein Juwel poetischer Eleganz, geradezu bildhaft herausgearbeitet. Der kunstvolle Trickfilm in Schwarz-Weiß ist ein Plädoyer dafür, dass in Liebesbeziehungen Gleichgewicht und Ausgewogenheit herrschen muss. Wie Yin und Yang stehen sich Mann und Frau gegenüber, niemals sollte einer den anderen verschlingen.